
Straight from New York?
Dieser Teigkringel ist ein State-of-the-Art- Gebäck in der amerikanischen Metropole – mit cremigem Frischkäse, Lachs oder süß, New Yorker*in liebt den Bagel. Man hat ihn gerne – nun ja – mit Biss, würden wir in Österreich sagen. Albins persönliche Interpretation: ein dichter Teig, durch und durch vegan.
Eine runde Sache
Unser Bagel ist ein Mitbringsel von Albin Sorger-Domenigg aus seiner Ausbildung zum Bäckermeister mit darauffolgenden Abstechern nach Deutschland, England und – zu guter Letzt – New York. „Anfang der 2000er war der Bagel ein Trendgebäck. In Coffeeshops hat man die ersten tiefgekühlt zugekauften Produkte bekommen. Ich wollte aber etwas Eigenes, etwas Frisches. So habe ich angefangen, mich für meine Abschlussarbeit zum Bäckermeister mit der Herkunft und der Rezeptur des Bagels auseinanderzusetzen“, erzählt er.
Ein Gebäck mit Geschichte(n)
Ursprünglich ist der Bagel vermutlich ein jüdisches Gebäck aus Osteuropa. Was jedoch feststeht, ist, dass polnisch-jüdische Einwandernde den Bagel Ende des 19. Jahrhunderts mit in die USA und nach Kanada brachten. Dort hat er sich seit damals vor allem in New York als fester Bestandteil der Snack-Kultur eingebürgert. Der Kreis schließt sich: Aus den USA fand der Bagel schließlich als Re-Import seinen Weg wie- der zurück nach Europa und wurde auch bei uns zu einem begehrten Snack.
Was fehlt hier?
Charakteristisch für das besagte Weizen- gebäck ist das Loch in seiner Mitte. Dazu gehört Folgendes gesagt: Der Bagel wird in Wasser gekocht oder gedämpft, bevor er schließlich in den Ofen wandert. Das Loch im Kringel diente Geschichten zufolge anfangs zum einfacheren Herausnehmen beim Kochen und im Weiteren zum Transport an Schnüren oder Holzstangen. Heute ist sein Loch schlicht und einfach des Bagels Markenzeichen.
Storytime
Der amerikanisierte Begriff Bagel entstand aus dem jiddischen Wort Beigel oder auch Beugal, abgeleitet von dem Verb beigen (dt.: beugen).
Der Bagel ist zudem einer der Urväter von Langzeitführung, einer Technik, bei der der Teig lange ruht und sich Geschmack und Konsistenz ideal entfalten können. Schabbat ist im Judentum der siebte Wochentag, ein Tag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll – hier bekam der Teig Zeit, um zu gehen. Erst nach seiner Ruhe wurde er im kochenden Wasser erneut bearbeitet.