
Off standard im Bun
Sporgasse 6. Aus dem ersten Stock fällt der Blick auf die belebte Gasse. Hier herinnen ist es angenehm, die Pflanzen an den Wänden strahlen Ruhe aus, bunte Details bringen Schwung. Man hält einen Smash Burger in Händen – ganz nach amerikanischem Vor- bild. Und ja, das Gefühl sagt „Großstadt“.
„Ein Burgerladen war mein Jugendtraum. Schon während des Studiums hatte ich Ideen und Konzepte im Kopf. Sogar meine Abschlussarbeit wollte ich über das Thema schreiben – habe ich dann aber nicht (lacht). Ein paar Jahre später haben wir die Vision nun umgesetzt“, erzählt Florian Weitzer, wie es zum Projekt eines neuen Lokals, Indie Burger, kam.
Florian Weitzer führt die Häuser der Familie in bereits vierter Generation. Neben Indie Burger zählen die Hotels Weitzer und Daniel, das Grand Hotel Wiesler, der Steirer, der Salon Marie sowie weitere Hotels und Restaurants in Wien und Salzburg zur Weitzer Gruppe. Seit seiner Übernahme 2003 entwickelt Florian Weitzer den Betrieb unentwegt weiter.
Der Bun, mit dem alle Zutaten von Weitzer zum Burger fusionieren, stammt aus der Feder und Backstube der Bäcker*innen von Sorger.
Indie wie individuell?
Oder doch independent?
„Eigentlich beides. Einerseits individuell, weil wir niemandem etwas vorschreiben wollen. Jemand isst Speck im veganen Burger? Warum denn nicht? Und natürlich wollen wir unabhängig sein, unser eigenes Standing aufbauen und uns klar von den großen Marken im Bereich abgrenzen,“ so Weitzer. Man wollte weg von convenience food*. Wenn man Indie Burger betritt, soll es sich nun anders anfühlen als in anderen Burgerläden.


„Wir haben den besten Bun, den man kriegen kann.“
Das Patty spielt, laut Weitzer, eine tragende Rolle im Geschmack – so wie auch die anderen Zutaten. „Der Geschmack und die Konsistenz des Buns müssen einfach stimmen. Ich kann mich noch erinnern, wie wir die ersten Buns von Sorger verkostet haben. Da habe ich schon gesagt: Das kann was!“
Off standard steht es bei der Weitzer Gruppe überall zu lesen. Die Bäckerei Sorger ist jedoch wieder am Weg back to the roots, man backt wieder im Holzofen, liebt die Langwierigkeit von Sauerteig und heftet sich Langzeitführung auf die Fahnen.
Wieso funktionieren diese beiden Unternehmen dennoch so gut mit einander?
Dazu wissen Albin Sorger-Domenigg und auch Florian Weitzer eine klare Antwort: „Man darf nicht alles auf Effizienz und Profit aufbauen. Wir suchen beide immer nach Qualität und Natürlichkeit für unsere Produkte. Man muss sich immer die besten Sachen herauspicken. Unsere ganze Welt ist ein Effizienzwunder, wir brauchen mehr Orte, die einfach sind, wie das Leben ist: in ständiger Weiterentwicklung, manchmal schnell und manchmal ruhig. Alles im Einklang mit der Natur.“